Otter Tail River Bridge

In mehreren Gesprächsrunden entstand gleichzeitig die Idee, das Repertoire an Modulen dadurch abwechslungsreicher zu gestalten, dass Modulendprofile mit einer Geländeform erhältlich sind. Dabei sollte das Gleis in der Mittellage verbleiben, auch die Bohrungen sollten dem Standard entsprechen. Auf einer Seite sollte ein Berg ansteigen, auf der anderen ein Fluss dargestellt werden. In der Höhe des Berges wurden vorerst zwei Masse für Hangprofil (niedrig) und Bergprofil (hoch) festgelegt.

Bei der Gestaltung wurde eine bestimmte Bauweise angenommen und zwar so, dass die Seitenwände aus 8 mm dickem Material gefertigt sind. Gebogene Seitenwände lassen sich dann aus zwei ganzflächig verklebten Sperrholzplatten mit 4 mm Stärke als Formteil bauen. Die publizierten Endprofile sind deswegen nur 384 statt 400 mm breit, weil bei gekurvten Modulen, die gebogenen Seitenwände von außen an die Profile geschraubt und geleimt werden. Für den Fluss wurde die Verwendung von 3 mm Hartschaumplatten (Forex o.ä.) vorgesehen, am besten in schwarz durchgefärbter Version.

Da sich die Bauweise gebogener Module mit Endplatten aus 12mm Pappelsperrholz als problematisch erwiesen hat, weil das Pappelsperrholz nicht sehr biegesteif ist, wird empfohlen, die gebogenen Außenwände des Modulkastens als Formteil mit exaktem Radius vorzuproduzieren, bevor der Kasten montiert wird. Dazu ist eine simple Helling hilfreich, auf der die Platten beim Verleimen an einen seitlichen Anschlag gepresst werden.

Die äußere Maserung des 4mm-Sperrholzes sollte senkrecht laufen, was beim Zuschnitt angegeben werden muss. Wichtig ist zudem, dass dieses gebogene Sperrholz immer etwa 10 cm länger ist und die überstehenden 5 cm, die regelmäßig von der gewünschten Krümmung abweichen, erst nach Austrocknen abgeschnitten werden.

Zum Testen der Bauweisen mit den neuen Hangprofilenden entstand das Modul Otter Tail River Bridge. Es ist mit gesamt 80 Grad Kurvenwinkel und 1 Meter Radius in drei Teile geteilt: Zwei Übergangsstücke mit je 20 Grad und ein Mittelstück mit 40 Grad, dieses mit einem Hangprofil an beiden Enden und einem Seitenwechsel des dargestellten Flusses. Auf diese Weise erfüllt das Gesamtmodul mit Normprofilen außen die gewünschte Kompatibilität, kann aber auch ohne ein Übergangsstück mit anderen Hangprofilmodulen verbunden werden. Die Profilenden und die gebogenen Trassenbretter wurden aus 12 mm Pappelsperrholz gelasert.

Die Geländeoberfläche wurde mit Fliegendrahtgewebe aus Edelstahl geformt. Hierauf kam eine Schicht aus Pappmaché, dessen Masse leicht durch die Maschen gedrückt wurde, damit sich Metall und Papiermase gut verbinden.

Die Brücke des Mittelstücks ist aus Teilen einer Kato Brücke aufgebaut worden, die Brückenfundamente bestehen aus Holz. Das Atlas Code 55 Flextrack wird von einem Micro Engineering Bridge Track auf der Brücke abgelöst, bei dem zusätzlich Fangschienen aus Code 40 Gleis eingesetzt sind. Die Telegraphenmasten sind auf der Flussseite platziert.

Die Befestigung der Modulbeine erfolgt mit neuen Klemmelementen in den Ecken, die im 3D-Druck erstellt wurden und die die Alubeine nicht beschädigen. Erster Einsatz war beim Herbsttreffen in Delmenhorst 2022.